Georg Friedrich Händel |
Insgesamt hat Georg Friedrich Händel (1685-1759) über 20 Oratorien komponiert, von denen heute das Bekannteste der "Messias" ist. Zu den weniger bekannten Werken gehört "La Resurrezione" (Die Auferstehung (Christi)), eines von Händels früheren Oratorien. In den Jahren 1706-1710 hielt sich Händel in Italien auf um dort zu arbeiten. Sei Oratorium La Resurrezione wurde am 8. April 1708 im Palazzo Bonelli in Rom uraufgeführt. Primus des Orchesters - diese Funktion könnte man als Mischung aus Konzertmeister und Dirigent im modernen Sinne verstehen - war Arcangelo Corelli, der heute selbst als großer Komponist des Barock bekannt ist. Eine Anekdote besagt, dass Corelli sich außerstande
gesehen habe, eine Ouvertüre im französischen Stil zur Zufriedenheit Händels spielen zu können. Ein mutiges Unterfangen bei dieser Uraufführung war außerdem das Verpflichten einer Sängerin, da es zu dieser Zeit in Rom Frauen nicht gestattet war an öffentlichen Aufführungen teilzunehmen. Daher musste die Sängerin auch bei der Aufführung am nächsten Tag durch einen Kastraten ersetzt werden.
Das heutige Video enthält die Arie des Engels am Anfang des Oratoriums. Nachdem Luzifer triumphiert hat, kündigt ihm der Engel die Ankunft und Auferstehung des Herrn an. Hier die deutsche Übersetzung des italienischen Textes:
Öffnet weit euch, ihr Pforten der Hölle!
Vor dem Leuchten des göttlichen Strahles
wird zum Glanze die die schreckliche Nacht:
Empfanget, ihr grausigen Thore,
Empfanget den Herrn der Herrlichkeit,
der König ist von Ewigkeit
in unbesiegter Macht.
Für die des Notenlesens Mächtigen hier ein Link zur Partitur zum mitlesen (Los gehts auf PDF-Seite 24!!):
Es spielt das Ensemble Collegium 1704 unter der Leitung von Vaclav Luks. Ein glänzendes Beispiel dafür, wie weit fortgeschritten die historische Aufführungspraxis inzwischen ist, was vor allem auf die hochgradig spezialisierten Musikern zurückzuführen ist.
In Bezug auf meinen gestrigen Post (Hummel - Trompetenkonzert) möchte ich noch anmerken, dass wir heute ein Beispiel haben, bei dem die Trompete noch ihre Funktion des "Göttlichen" besitzt und eine wichtige, eigenständige Rolle in der Musik spielt. Man muss sich vor Augen halten, dass hier immerhin ein Engel als Bote Gottes von den Trompeten begleitet wird. Gespielt werden die Barocktrompeten von Hannes Rux (mein hochgeschätzter Barocktrompetenlehrer) und seiner Frau Almut.
Die nächsten zwei Posts werden dann wieder weniger trompetenlastig! Versprochen ;)!!
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